Boom bei „Corona-Markenanmeldungen“

Weltweit steigen nicht nur die Fälle an nachgewiesenen Corona-Erkrankungen, sondern auch die Zahl der Markenanmeldungen, die in offensichtlichem Zusammenhang mit der aktuellen Krise stehen. Wie wir bei einer Analyse entsprechender Markenanmeldungen in der Europäischen Union herausgefunden haben, nahm diese Anzahl vor allem in den letzten Tagen und Wochen sprunghaft zu. Während es seit Jahresbeginn mit dem Begriff „SARS“ auf EU-Ebene lediglich eine Markenanmeldung gab, sieht es bei den Begriffen „COVID“ / „COVID-19“ bzw. erst recht bei Marken mit dem Begriff „CORONA“ deutlich anders aus. Speziell seit Mitte/Ende Februar 2020 gab es teils mehrere Markenanmeldungen pro Tag so dass bisher mehr als 40 derartige Zeichen angemeldet wurden (Stand: 22. März 2020).

Betrachtet man diese Anmeldungen etwas genauer, so fällt auf, dass sich offenbar nahezu zeitgleich verschiedenste Unternehmen, aber auch Privatpersonen, in unterschiedlichsten Ländern dazu entschieden haben, Marken im Zusammenhang mit der Pandemie anzumelden, um sich diese Zeichen zu monopolisieren. Vor allem bei „CORONA-Marken“ stammt dabei ein signifikanter Anteil aus Deutschland. Bemerkenswert ist außerdem, dass einige dieser Marken voraussichtlich wegen absoluter Schutzhindernisse zurückgewiesen werden dürften, da diese z.B. für die beanspruchten Angebote glatt beschreibend sind.

Im Folgenden finden Sie eine grafische Aufbereitung dieser Anmeldungen:

Entwicklung der Wortmarkenanmeldungen mit Bestandteil „CORONA“ seit 01.01.2020 in Ländern der Europäischen Union (einschließlich Großbritannien) sowie EU-Marken:

Quelle: Eigene Recherche auf TMview (Stand: 22.03.2020)

Aufteilung nach Ländern:

Quelle: Eigene Recherche auf TMview (Stand: 22.03.2020)

Entwicklung der Markenanmeldungen mit Bestandteil „COVID“ seit 01.01.2020 in Ländern der Europäischen Union (einschließlich Großbritannien) sowie EU-Marken:

Quelle: Eigene Recherche auf TMview (Stand: 22.03.2020)

Aufteilung nach Ländern:

Quelle: Eigene Recherche auf TMview (Stand: 22.03.2020)

Zwar kann es durchaus sinnvoll sein, sich auch in der aktuellen Phase mit bestehenden Schutzrechten bzw. der Absicherung neuer Ideen etwa durch Marken zu befassen, doch ist regelmäßig von derartigen „Themen-Marken“ abzuraten.

Für Fragen in diesem Zusammenhang steht unsere Patentanwaltskanzlei und Rechtsanwaltskanzlei gerne zur Verfügung. Nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf.